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‹ zurück zur Aktuelles-Liste08. November 2021, Lesung und Gespräch, »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß«

Am 8. November ist die Journalistin, Musikerin und Autorin Manja Präkels zu Gast im Weimarer Reithaus. Sie liest aus ihrem Debütroman »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß«, der 2018 erschien und u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.
Das Buch erzählt vom Verschwinden der DDR und von der Wendezeit in der brandenburgischen Provinz aus der Sicht von Jugendlichen. Im Mittelpunkt stehen Mimi und Oliver, zunächst Nachbarskinder und Angelfreunde. Sie spielen zusammen Fußball und berauschen sich bei Familienfesten an den Schnapskirschen ihrer Eltern. Mit dem Mauerfall zerbricht ihre Freundschaft. Mimi wird zur linken »Zecke«, Oliver unter dem Kampfnamen »Hitler« zum Anführer marodierender Jugendbanden. Es geht um Freundschaft, Angst und Wut, um Aufbrüche und Abbrüche, um Bleiben und Weggehen. Und nicht zuletzt geht es um die Frage, wie man damit umgeht, wenn die eigene Heimat Angst macht.
Der Roman »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« ist autobiographisch geprägt, 1974 wurde die Autorin Manja Präkels in Zehdenick/Mark geboren.
Er ist so zum einen ein historisches Buch, zum anderen ein hochaktuelles. Der Roman löste nach Erscheinen intensive Diskussionen über Rechtsradikalismus und Gewalterfahrungen in den 1990er Jahren aus, eine Zeit, die der Journalist Christian Bangels als »Baseballschlägerjahre« bezeichnete. Präkels gehört mit ihrem Buch heute zu den wichtigsten Stimmen zum Thema Rechtsextremismus in Ostdeutschland, seinen Wurzeln und Folgen bis in die Gegenwart.
Durch das Gespräch führt Dr. Anna Lux, Historikerin an der Albert-Ludwigs Universität in Freiburg/Br. Sie ist Mitarbeiterin im Verbundprojekt »Das umstrittene Erbe von 1989«, eine Zusammenarbeit der Universitäten Leipzig und Freiburg. Dort arbeitet sie an einem Forschungsprojekt über Popularisierung von Erinnerungen an 1989 und Wendezeit.
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des BMBF-Forschungsverbundes »Das umstrittene Erbe von 1989« mit der Stiftung Ettersberg und dem BMBF-Forschungsverbund »Diktaturerfahrung und Transformation«.
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Veröffentlicht am: 26. Oktober 2021, 16:30 Uhr