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Oktober 2021, Filmreihe im Rahmen von »Kein Schlussstrich! Jena und der NSU-Komplex«

Vier Filme dokumentieren auf sehr unterschiedliche Weise das Reden und Handeln von Menschen mit rechter Weltanschauung. Auch ihre Opfer und die Gesellschaft kommen zu Wort und ins Bild. Was vergegenwärtigen uns Filmkünstler:innen, wenn es um rechte Gewalt geht? Wie verhalten sich diese Fremd- und Selbstdarstellungen zu unseren eigenen Erfahrungen und (Vergangenheits-)Bedürfnissen? Jeder dokumentarischen Projektion folgen Gespräche: mit porträtierten Akteuren, mit Filmemacher:innen, Wissenschaftler:innen, Publizist:innen – und dem Publikum.

Moderation: Dr. Axel Doßmann, bis August 2021: Historiker und Leiter des Projekts »Sozialismus im Bild« im BMBF-Forschungsverbund »Diktaturerfahrung und Transformation« an der Universität Jena; seit September 2021 Leiter der Bildungs- und Forschungsstätte Villa ten Hompel, Münster

Die Film- und Gesprächsreihe entsteht im Rahmen des vom BMBF geförderten Ausstellungsprojekts »Sozialismus im Bild« im Forschungsverbund »Diktaturerfahrung und Transformation« am Historischen Institut der Universität Jena, in Kooperation mit dem Kino im Schillerhof, JenaKultur und der Bildungs- und Forschungsstätte Villa ten Hompel, Münster.

Karten erhalten Sie über die Website des Kino im Schillerhof Jena..

Samstag, 2. Oktober, 18 Uhr

»Jorge – Tod eines Vertragsarbeiters« (1994)

Filmvorführung und Gespräch mit Regisseur Matthias Heeder er Film über den Tod des mosambikanischen Vertragsarbeiters Jorge Gomondai 1991 in Dresden ist der Auftakt einer Reihe filmischer Porträts über Neonazis, ihre Opfer und unsere Gesellschaft.

Sonntag, 3. Oktober, 18:30 Uhr

»Gegen uns. Der rassistische Mord an Jorge Gomondai« (2020)

Filmvorführung und Gespräch mit Regisseurin Julia Oelkers (Berlin) und David Macou (Mosambik)
Moderation: Dr. Axel Doßmann (Villa ten Hompel, Münster)

Die Regisseurin Julia Oelkers suchte 26 Jahre nach Matthias Heeders Film die Familie von Jorge Gomondai in Mosambik auf – für eine Webdokumentation über rechte Gewalt in Deutschland.

Freitag, 8. Oktober, 18 Uhr

»Unsere Kinder« (1989)

Filmvorführung und Gespräch mit Angelika Nguyen (Berlin)
Moderation: Dr. Axel Doßmann (Villa ten Hompel, Münster)

In Roland Steiners DEFA-Dokumentarfilm sind »unsere Kinder« junge Punks, Grufties und rechte Skinheads und Neonazis. Wie reagierten Eltern, die »Staatsorgane«, die spätsozialistische Gesellschaft auf diese anderen? Wie verstehen Christa Wolf und Georg Heym 1989 das Sprechen und Handeln von Rechtsradikalen in der DDR? In Jena hatte dieser Film bereits 1989 und 2012 für volle Kinos und in spannende Debatten geführt.

Samstag, 9. Oktober, 18 Uhr

»Stau. Jetzt geht´s los« (1992)
Filmvorführung und Gespräch mit Carsta Langner (Universität Jena)
Moderation: Dr. Axel Doßmann (Villa ten Hompel, Münster)

Regisseur Thomas Heise gab den rechten Skins und ihren Familien vor Kamera und Mikrofon Raum zur Entfaltung. Er montierte auch Szenen physischer Gewalt in seinen Film. Und er schuf Bilder von diesen jungen Männern, die Stereotype von Neonazis verunsichern und Fragen an unsere Mitverantwortung stellen. Die filmischen Fragmente einer zerrissenen Gesellschaft haben Empörung und Protest provoziert. Wie werden diese Filmbilder und Deutungsangebote heute analysiert?

Veröffentlicht am: 27. September 2021, 10:00 Uhr