Gesprächsreise "Umbruchserfahrungen in Ost und West – Kultur und Gespräch. Pforzheim, Gera, Chemnitz, to be continued"
Gemeinsam mit dem BMBF-Forschungsverbund »Das umstrittene Erbe von 1989« (Erbe 89) und der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) beginnt unser Forschungsverbund Ende 2024 eine gemeinsam eine Gesprächsreise zu Umbruchserfahrungen.
Wir werden kleine und mittelgroße Städte in Ost- und Westdeutschland ansteuern, um vor Ort über Erfahrungen mit gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Umbrüchen ins Gespräch zu kommen. Inhaltliche Gespräche werden mit kulturellem Erleben vor Ort verbunden. Das heißt, dem Gespräch auf dem Podium und mit dem Publikum folgt im Anschluss ein kulturelles Ereignis in Form von Filmvorführung oder Konzert. Wir wollen durch die Verknüpfung von Gespräch und Kultur den Zugang zu unterschiedlichen Zielgruppen eröffnen und einen intergenerationellen Austausch über verschiedene Umbruchserfahrungen ermöglichen.
Die Gesprächsreise beginnt im November 2024 mit einer Filmvorfürhung und anschließendem Gespräch zum Thema Frauen in Ost und West in Pforzheim, im Dezember folgen weitere Veranstaltungen in Gera und Chemnitz.
Frauenleben in Ost und West. Film und Gespräch: »Die Unbeugsamen 2. Guten Morgen, Ihr Schönen!«
Mittwoch 20.11., 18:30 Uhr im Kommunalen Kino Pforzheim
Mit seinem Dokumentarfilm-Hit DIE UNBEUGSAMEN setzte Regisseur Torsten Körner den Politikerinnen der Bonner Republik und ihrem Kampf um politische Teilhabe ein filmisches Denkmal – fast 200.000 Zuschauer.innen strömten in die Kinos. Nun richtet er mit der Fortsetzung DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! seinen Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. 15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie auch im Land der staatlich verordneten Gleichberechtigung trotzdem das Patriarchat regierte und schaffen damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne.
Auf die Filmvorführung folgt ein von Dr. Anna Lux und Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller moderiertes Gespräch.
Weitere Informationen und die Möglichkeits, Tickets zur Veranstaltung zu erweben, finden Sie hier.
Eine gemeinsame Versanstaltung der Forschungsverbünde Diktarerfahrung und Transformation und Das umstrittene Erbe von 1989, dem Kommunalen Kino Pforzheim und dem DDR-Museum Pforzheim in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung.
Pop. Kultur und Umbruch. Gespräch und Konzert mit Vicki Vomit, Mathias Kaden und Überraschungsgast.
Dienstag 03.12., 18:30 Uhr im Comma – Das Clubzentrum Gera
An diesem Abend wollen wir mit Musiker:innen aus (Ost-)Deutschland über ihre Umbruchserfahrungen sprechen und das Thema der Gesprächsreise aus der Perspektive der Künstler:innen erzählen. Welche Erfahrungen wurden als Musiker in der DDR gemacht und welche Veränderungen brachte die Transformationszeit? Welche Möglichkeiten, Chancen und Herausforderungen ergaben sich durch den Umbruch 1989/90 und wie geht es der Musikszene heute? Damit verbunden sind schließlich auch die Fragen nach Heimatgefühl und der eigenen (Ost-)Identität – und welche Rolle diese aktuell (wieder) spielen.
Bei den Gesprächsgästen handelt es sich um Vertreter:innen verschiedener Generationen. Vicki Vomit hatte bereits in den 1980er-Jahren mit seiner Heavy Metal-Band Blitzz Erfolg und etablierte sich später mit diversen Soloprojekten als Musiker und Kabarettist. Mathias Kaden entdeckte seit Mitte der 1990er-Jahre das Auflegen für sich und baute mit verschiedenen Projekten die Thüringer Clubszene mit auf. Heute ist er als DJ international unterwegs und betreibt zudem eine eigene Booking Agentur. Komplettiert wird das Podium durch Mitglieder der jungen Indie-Pop-Band, Power Plush, die anschließend im Comma ein Konzert spielen wird. Die Chemnitzer Band macht farbenfrohen Indie-Flitter und wurde 2022 bei den VUT Indie Awards zum besten Newcomer gekrönt.
Eintritt frei
Einlass ab 17.30 Uhr
1989/90 – unerhörte Geschichten des Umbruchs. Film und Gespräch: »Zwei zu eins«
Mittwoch 11.12., 18:30 Uhr im Kino Metropol
Der inhaltliche Schwerpunkt dieser Veranstaltung liegt auf unbekannten, ‚unerhörten‹ Geschichten des Umbruchs von 1989/90. Ausgangspunkt ist der aktuelle Spielfilm ZWEI ZU EINS, der im Jahr 1990 im Umfeld der Währungsunion spielt und zugleich grundsätzliche Fragen über das Verhältnis von Materiellem und Ideellem aufwirft. Damit thematisiert der Film auch zeitgenössische Träume, Hoffnungen und Ängste sowie gesellschaftliche Visionen von einer besseren Zukunft. Er kann damit zugleich als ein Kommentar zu aktuellen Debatten über Prägungen und Erfahrungen im Osten verstanden werden, die zuletzt intensiv auch im Hinblick auf die Frage nach anderen Demokratieverständnissen diskutiert werden.
Diese unterschiedlichen Themen wollen wir im Anschluss an den Film mit dem Publikum diskutieren. Ähnlich wie in Pforzheim wird es zu Beginn eine kurze Einführung von Seiten der Veranstalter zur Reihe »Umbruchserfahrungen im Gespräch« geben; das Gespräch mit dem Publikum soll ebenfalls als partizipatives Format stattfinden
Über die kommenden Termine unserer gemeinsamen Gesprächsreise werden wir Sie hier sowie in unserem Newsletter fortlaufend informieren.