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Biographische Verarbeitungen und gesellschaftliche Repräsentationen in Ostdeutschland seit den 1970er Jahren

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Sozialismus im Bild. Ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt zur fotografischen Aneignung von DDR-Lebenswelten

Kiste von Fotoamateur Klaus Bergmann, bewahrt die Negativfilme seiner Aufnahmen von Demonstrationen in Weimar 1989/90. Foto: Axel Doßmann, Oktober 2019 
Kiste von Fotoamateur Klaus Bergmann, bewahrt die Negativfilme seiner Aufnahmen von Demonstrationen in Weimar 1989/90. Foto: Axel Doßmann, Oktober 2019 

Fotografien von der DDR beeinflussen unsere historische Vorstellung vom Leben im deutschen Staatssozialismus und seinen Folgen. Doch wer fotografierte, unter welchen spezifischen Bedingungen und wofür entstanden die Aufnahmen? Wie sind diese Bilder einst genutzt und betrachtet worden – und wie wird seit 1989/90 mit ihnen öffentlich und privat umgegangen?

Einerseits sammelt und erforscht das Projekt exemplarisch die vielfältige und widersprüchliche fotografische Bildproduktion in der DDR: Zum Beispiel Aufnahmen von Lohnarbeit im Betrieb, von Hausarbeit und Familie in der Presse, im privaten Fotoalbum oder Brigade-Tagebuch. Wie verändern innere Einstellung und Zweck die fotografische Perspektive, wenn u. a. Jugendliche, Frauen und Alte porträtiert werden: im »Selbstauftrag« von Professionellen und Amateuren, im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit oder für illustrierte Zeitungen?

Andererseits werden Fotos zusammengetragen und analysiert, die die DDR-Gesellschaft eher von außen und vom Rand erkundet haben. Welche Motive wählten zum Beispiel Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter? Wie machten westdeutsche und internationale Fotografinnen und Fotografen das »andere Deutschland« sichtbar? Welche inneren Grenzen der Diktatur blieben dabei verschattet?

Ein weiteres Themenfeld ist die Geschichte des publizistischen Gebrauchs des Sammelgebietes »fotografierte DDR« nach ihrem Ende. Mit welchen Fotos verknüpft waren und sind der Deutungswandel der DDR-Geschichte und der alt-neuen Gesellschaft im Osten Deutschlands?

»Sozialismus im Bild« setzt auf Kollaboration und offenen Austausch. Wir laden einstige Akteure aus der Fotopraxis zu Gesprächen ein, suchen auch private Bilder von Amateuren. Nach Installationen in verschiedenen Städten und Gemeinden werden die Forschungsergebnisse in einer Ausstellung mit Katalog präsentiert.

Ehemalige Mitarbeiter*innen

  • Dr. Axel Doßmann, Projektleiter
  • Jonathan Horn, wissenschaftlicher Assistent
  • Annika Neubert, wissenschaftliche Assistentin

Aktivitäten

07. März 2024, Annett Jahn, Vorstellung der Publikation zur Ausstellung »An den Rändern taumelt das Glück. Die später DDR in der Fotografie«.

03. Dezember 2022, Ausstellungseröffnung, »›An den Rändern taumelt das Glück.‹ Die späte DDR in der Fotografie«. Anschließend zu sehen vom 04. Dezember 2022 bis 12. Februar 2023.

21. September 2022, Annett Jahn, Podium, »Nachwendekinder: Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen«

04. Februar 2022, Online-Vortrag, Annika Neubert, »Die »Zweite Schicht« im Bild. Fotografische Konzeptionen von Reproduktionsarbeit in der Für Dich – Illustrierte Wochenzeitung für die Frau zwischen 1970 und 1990«

Oktober 2021, Filmreihe im Rahmen von »Kein Schlussstrich! Jena und der NSU-Komplex«

30. Juni 2021, Online-Kolloquium, Dr. Axel Doßmann, »Fotografierte DDR. Konzept für eine Ausstellung zur spätsozialistischen Gesellschaft«

03. Juni 2021, Online-Vortrag, Dr. Axel Dossmann, »Doppelbelichtung. Konzept für eine Ausstellung zur fotografierten DDR der Ära Honecker«

01. Oktober 2020, Online-Podium, Dr. Axel Doßmann, »Work in Progress: German Re-Unification, 30 Years later« – ein israel-deutsches Zoom-Panel

Rezension, Dr. Axel Doßmann, »Philipp Springer: Der Blick der Staatssicherheit. Fotografien aus dem Archiv des MfS«

ABGESAGT – 28. August 2020, Tagung, Dr. Axel Doßmann: »Pressefotografie in Ostdeutschland seit 1989«

03. Februar bis 04. März 2020, Ausstellung, Dr. Axel Doßmann: »Wie wir leben wollen. Weimar 89/​​90 in Fotografien von Klaus Bergmann«

03. Februar 2020, Ausstellungseröffnung, Dr. Axel Doßmann: »Wie wir leben wollen. Weimar 89/​​90 in Fotografien von Klaus Bergmann«