Solidarität und Gewalt. Migrantische Erfahrungen und migrantionspolitisches Engagement in der ostdeutschen Umbruchsgesellschaft

Das Projekt nimmt gesellschaftliche Krisenphänomene und -erfahrungen in der späten DDR und der anschließenden Transformationsphase aus einer unterrepräsentierten Perspektive in den Blick: Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten rücken in den Mittelpunkt der Darstellung. »Ausländische Werktätige«, Studierende oder politische Migranten und Migrantinnen haben seit den siebziger Jahren Erfahrungen gemacht, die vor der Folie der Entwicklungen der ostdeutschen Gesellschaft die ganze Bandbreite staatlicher Krisensymptomatik zeigen.
Vor allem nichtstaatliche Quellen zeugen von der Vielfalt dieser Erfahrungen. Von dieser Perspektive aus wird eine Gesellschaft erkennbar, die versuchte, Probleme über die Idee der »sozialistischen Menschengemeinschaft« zu lösen. Sie traf dabei auf die Realität von Rassismus, ökonomischen Restriktionen und historischen Tradierungen im Umgang mit gesellschaftlicher Heterogenität, aber auch auf Versuche, das Leben mit Migranten und Migrantinnen nach eigenen und eigensinnigen Vorstellungen – abseits staatlicher Vorgaben – zu führen.
Aktivitäten
16. & 17. Dezember 2020, Online-Seminar, »Quellen des Unmuts«