Wintersemester 2019/2020 – Jens Gieseke
Dr. Jens Gieseke ist Leiter der Abteilung I »Kommunismus und Gesellschaft« am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte der Staatssicherheit, der SED sowie Studien zur Gesellschaftsgeschichte der DDR. In Jena arbeitet er an seinem Forschungsprojekt »Die ostdeutsche Volksmeinung im Spiegel von Geheimdienstberichten und Meinungsforschung aus Ost und West.« Jens Gieseke studierte Geschichte, Politologie und Rechtswissenschaften in Hannover und Potsdam. 2000 wurde er an der Universität Potsdam mit seiner Arbeit über die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit zum Dr. phil. promoviert. Von 1993 bis 2008 war er Mitarbeiter, zuletzt Projektleiter in der Abteilung Bildung und Forschung des bzw. der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Seit 2008 ist er Abteilungsleiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung.
In Wintersemester 2019/2020 gab er an der FSU das Hauptseminar »Volkes Stimme? Öffentliche Meinung im Staatssozialismus«. Gab es eine »öffentliche Meinung« im Staatssozialismus? Und wie ist sie zu erforschen? Das Seminar behandelte die Frage der Öffentlichkeit(en) in der kommunistischen Diktatur und der dort zu findenden Ansichten und Einstellungen. Untersucht wurde insbesondere die Rolle von Meinungsumfragen, Stimmungsberichten von Geheimdiensten und anderen Erhebungsmethoden aus Ost und West als historischen Quellen. Der Schwerpunkt lag auf der DDR, Vergleiche insbesondere mit Polen und der Sowjetunion waren möglich.
Jens Gieseke eröffnete am 16.10.2019 das Zeitgeschichtliche Kolloquium am Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts mit dem Vortrag »Die ostdeutsche Volksmeinung. Probleme einer Rekonstruktion«.